Wenn man online unterwegs ist und sich in den „richtigen“ Gruppen angemeldet hat (wobei hier natürlich die Definition von richtig diskutiert werden kann), bekommt man den einen oder anderen wertvollen Rat ganz kostenfrei zugesteckt, auf den man sonst niemals gekommen wäre.
Gestern Abend erzählte eine Autorin, sie hat ihre neueste Romanidee von einem Lektor auf deren Veröffentlichungsfähigkeit überprüfen lassen. Mein erster Gedanke (und auch Kommentar), wenn ich mein Roman fertig habe, werde ich es auch nutzen. Ihre Antwort, wenn du noch nichts hast, wäre es doch besser, es am Anfang überprüfen zu lassen. So kann ich die Idee prüfen und dann daraufhin mein Roman schreiben. Und die Wahrscheinlichkeit, dass dann der Spaß größer ist, weil man eine sichere Idee hat, dürfte gegeben sein.
Die Garantie, dass eine gute Idee auch veröffentlicht wird, ich denke das kann mir niemand geben. Der Markt entwickelt sich so rasant, dass eine heutige gute Idee morgen schon veraltet sein kann. Andererseits kann eine heute vielleicht nicht so verkaufswürdige Idee morgen der Renner sein.
Aber ich habe schon zwei Romane für die Wand geschrieben, so dass es sicherlich eine gute Investition wäre, wenn ich über kurz oder lang meine Idee (bzw. die beiden Ideen für die ersten beiden Romane) auf diese Art und Weise überprüfen lasse. Natürlich ist das auch mit einem finanziellen Aufwand verbunden. Und für die Hobbyautorin in mir wäre das sicherlich zu viel des Guten. Aber wenn ich eines Tages wirklich richtig veröffentlichen will und vielleicht (aber auch wirklich nur vielleicht) mal davon leben möchte, wäre das eine sehr gute Idee, es von vornherein zu überprüfen.
Was wäre wohl zu tun?
Wie ich es gelesen habe, muss man ein Exposéschreiben fertig machen, in der die Geschichte überprüft wird.
Dazu sollte man die Figuren kennen, mit denen man den Roman schreiben möchte. Je besser ich meine Figuren kenne, meine Welt und alles was sich in ihr tummelt, desto eher bin ich in der Lage zu sehen, wie sie in der Geschichte reagieren. Daher ist und bleibt die Vorarbeit der wichtige Bestandteil der literarischen Arbeit, egal mit welchen Erleichterungen man an sein Ziel zu glauben kommen möchte.
Danach soll man die Geschichte mit allen ihren Höhepunkten, Wendepunkten, Spannungensmomenten und der Auflösung schreiben. Die komplette Geschichte und natürlich der Auflösung. In einem solchen Exposé, gerade wenn es für mich selbst ist, muss ich keine Geheimnisse haben.
Früher habe ich gerne an Stellen, wo ich mir keine Gedanken über die Person oder über die Geschichte gemacht habe, gerne Sätze geschrieben, er oder sie weiß nicht was er/sie in diesem Moment macht, was in der Vergangenheit geschehen ist oder solche Dinge. Das war für mich damals ein Ausdruck vom geheimnisvollen, von Spannung. Heute weiß ich ganz genau, das war ein Zeichen von Faulheit, mehr nicht.
Und wenn man das alles getan hat, bzw. wenn ich das alles getan habe, werde ich mich umschauen, welches der verschiedenen Angebote ich annehmen werde. Denn prüfe wer sich bindet :o)