[Plot] Kalender, Kalender … wo ist mein Kalender?

Egal ob man einen historischen Roman oder Gegenwartsliteratur schreibt, es passiert manchmal, dass eine Woche mal acht oder neun Tage hat. Zumindest habe ich dies öfters von anderen Leuten gehört. Bei meinem ersten Romanprojekt war ich besser, meine komplette Woche hatte nur einen einzigen Tag.

Das kann schneller passieren, als man es möchte und kann mit einem einfachen Trick unter Kontrolle gebracht werden: mit dem Kalender.

Es gibt diverse Kalender, die man sich online kostenfrei herunterladen kann oder du nimmst einen Kalender aus dem letzten Jahr, der kaum bis gar nicht vollgeschrieben ist. Solltest du zu der Sorte gehören, die ihre Seiten bis zum Rand vollschreiben, dann kaufe die (jetzt gerade zum Ende des Jahres) auch gerne mal einen zweiten Kalender (oder auch ein Hausaufgabenheft). Natürlich kannst du auch deinen aktuellen Kalender damit füllen, aber wer weiß, ob es hier nicht zu Verwirrungen kommt.

Heute Vormittag ein Gruppenmeeting, am Nachmittag wird der Chef abgemurkst … äh, natürlich der aus meinem Roman … mmh, jetzt habe ich ein Problem, hüstel.

Wenn der erste Tag deiner Geschichte auf einen Dienstag fällt, suche dir einen Tag (oder auch gerne DEN Tag im entsprechenden Monat, wenn beide zufälligerweise zusammenfallen … mmh oder so ähnlich) und mache dir Notizen, was deine Figuren an diesem Tag erleben. Es muss kein Plot sein, sondern reicht völlig aus, wenn du schreibst: Held trifft Heldin auf dem Jahrmarkt. Bösewicht ist gerade in Norwegen unterwegs, Schwiegermutter getötet (ach ne, dass habe ich im realen Leben gerade gemacht).

Und das betrifft natürlich alle darauffolgende Tage. Und am Ende weißt du auch, wann der Sonntag ist und deine Figur (sofern sie nicht am Wochenende arbeitet) zu Hause bleiben und ausschlafen darf.

Natürlich brauchst du dafür nicht extra einen Kalender kaufen. Du kannst dir auch einen über ein Tabellenkalkulations – oder ein Schreibprogramm dir selbst einen basteln. Aber ich gehöre zu den Leuten die es liebt in ein gutes / schönes Buch zu schreiben. Und daher kommt für mich dann eher ein schicker Kalender in Frage. Mmh, da fällt mir ein, ich habe zwar eines (okay, zwei) fürs nächste Jahr, aber noch kein Schreibkalender.

Fröhliches Kalendern … ^_^

[Schreibaufgabe] Das Ziel deiner Figur – wo ist meine Landkarte?

In der letzten Woche, haben wir eine Figur erschaffen und sie betrachtet. Ich freue mich, wenn du die Zeit gefunden hast, um diese Aufgabe zumindest mit einer Figur durchzuführen. Wenn du ein ganzes Ensemble hast, braucht es natürlich seine Zeit, um sie alle detailiert zu betrachten und zu beschreiben. Doch glaub mir, es lohnt sich.

Hier noch ein Hinweis zur Nachbereitung.

Während du deine Figur bearbeitet hast, hast du bestimmte Punkte festgestellt (oder auch einfach festgelegt). Damit meine ich die Größe, die Haarfarbe, die Augenfarbe und so weiter. Nun ist es wichtig, diese Punkte zusammenzufassen. Nimm dir einen weiteren Zettel und mache dir Notizen zu deiner Figur. Du kannst natürlich auch gleich alles ins Reine schreiben und eine Tabelle auf dein Blatt zeichnen oder es am Computer entsprchend feshalten. Schreibe alles auf, was du physisch an deiner Figur feststellen konntest in einem einzigen Wort oder in einer wirklich kurzen Beschreibung.

Der Grund dafür ist einfach: Wenn du am Schreiben bist und dir gerade überlegst, in welche Augen deine Heldin gerade schmachtend blickt und du dich fragst, waren sie blau oder braun? Dann wirst du aller Wahrscheinlichkeit nicht gerade die Lust haben deine Beschreibungen zu durchforsten, nach einer solch winzigen (aber doch sehr wichtigen) Information, denn was du gerade vergessen hast, werden deine Leserinnen und Leser niemals vergessen. Und schlimmstenfalls schlägt sich das in einer negativen Rezi nieder.

Zu der Thema Datenblatt, werde ich aber noch eine gesonderte Schreibaufgabe tippen. Da ich diese Info aber das letzte Mal nicht aufgenommen habe, wollte ich sie dir hier gerne präsentieren.

Kommen wir zur eigentlichen Schreibaufgabe.

Was bei Corrine Kenners „Tarot for Writers“ zu einer Nebenaufgabe mutierte, gewährte Debra Dixon in ihrem Schreibratgeber „Goal, Motivation and Conflict“ gleich ein ganzes Buch. Eben das Ziel, die Motivation und der Konflikt einer Figur. Doch letztendlich kümmern sich die meisten Bücher zum Thema Charakterarbeit um dieses Thema. Denn diese drei Punkte sind wichtig. Verdammt wichtig.

Wir alle haben ein Ziel im Leben, eine Motivation warum wir dieses Ziel haben und mindestens einen Grund (ein Konflikt) warum wir dieses Ziel nicht erreichen (gelegentlich auch innerer Schweinehund genannt).

Das gilt auch für unsere Figuren. Nur haben sie nicht Ziele lapidarer Mikrigkeit wie „Ich will glücklich werden“ (Achtung, dass war Ironie). Denn was ist denn dieses Glück? Will deine Figur heiraten, will sie Millionärin werden oder die Weltherrschaft an sich reißen? Benenne das Ziel deiner Figur klar und deutlich.

Und da wir uns in einem Roman befinden, dürfen die Ziele ruhig etwas größer und abgehobener sein.

Natürlich brauchen wir eine vernünftige Motivation. Warum bitte schön soll ich mich als Leserin und die Figur durch gut und gerne dreihundert und vielleicht auch mehr Seiten kämpfen? Ziel, schön und gut, aber es muss einen verdammt guten Grund haben, waurm die Figur dieses Ziel erreichen möchte.

Und vor allem, was passiert denn, wenn die Figur nicht das Ziel erreicht? Hier darf es eine mittelschwere Katastrophe sein. Denn ansonsten hätte die Figur keinen Grund das Ziel zu erreichen und wie keine Lust der Figur dabei zu verfolgen.

Warum soll eine Figur eine Bank ausrauben, wenn sie eigentlich keinen wirklich Grund dafür hat? Das ist nicht nur unmotivierend, sondern irgendwo auch langweilig (es ist übrigens auch in Ordnung zu entscheiden, dass der Figur eben langweilig ist und sie aus ihrem Leben ausbrechen will, du musst es nur überzeugend erklären).

Zu guter Letzt gibt es immer jemanden, der sich hinstellt und sagt, ne, dass wird nichts, ich hindere dich daran, dein Ziel zu erreichen. Das kann die Polizei sein (bei unserem Bankräuber), die Gesellschaft oder fehlende Fertigkeiten der Figur. Wichtig ist nur, der Konflikt muss groß genug sein, damit die Figur erst einmal daran scheitert, zu Boden geht und so richtig schön eins auf die Fresse bekommt. Aber es darf trotz allem nicht übermächtig sein, so dass die Figur daran scheitern muss.

Es kann natürlich sein, dass die Figur am Ende am Konflikt scheitern muss, weil das erwählte Ziel nicht das ist, was sie wirklich haben wollte. Das wäre aber ein anderer Plotstrang. Und ja, das Ziel oder der Wunsch (oder wie immer du es auch nennen möchtest), darf sich im Laufe einer Geschichte ändern bzw. angepasst werden. Aber etwas sollte immer da sein, wonach deine Figur strebt es zu erreichen. Und wenn du das logisch erklärt hast, hast du mit diesen drei Punkten eine wichtige Grundlage für deine Geschichte geschaffen.

Natürlich kannst du das alles erweitern und deinen individuellen Bedrüfnissen anpassen. So hat Debra Dixon in ihrem Buch die drei Punkte auf die innere und äußere Welt bezogen. Angela Knight hat es auf Paare angepasst. Du kannst es auch auf dein mörderisches Duo (Polizistin und Mörderin) anpassen und so weiter und so fort.

Auch hier können die Tarotkarten sehr interessante Einblicke bieten (ich erarbeite diese Themen selten ohne). Ziehe für jedes Feld mindestens eine Karte (wenn du das Gefühl hast, du brauchst noch ein wenig Unterstützung, ziehst du einfach noch einige mehr) und schreibst dann mit denen.

Nun denn, viel Spaß beim schreiben und bis nächste Woche :o)